I. DAS BEFREIENDE WIRKEN GOTTESIN DER GESCHICHTE ISRAELS
a) Die ungeschuldete Nähe Gottes
20 Jede authentische religiöse Erfahrung führt in allen kulturellen Traditionen zu einer Ahnung des Mysteriums, die nicht selten den einen oder anderen Zug im Antlitz Gottes wahrnehmbar werden lässt. Er erscheint einerseits als Ursprung dessen, was ist, als Gegenwart, die den gesellschaftlich organisierten Menschen die Lebensgrundlagen garantiert, indem sie die hierfür notwendigen Güter zur Verfügung stellt; doch andererseits auch als Maßstab dessen, was sein sollte, als Gegenwart, die – auf persönlicher ebenso wie auf sozialer Ebene – bestimmte Erwartungen an das menschliche Handeln knüpft, was den Ge- brauch dieser Güter im Verhältnis zu den anderen Menschen betrifft. In jeder religiösen Erfahrung erweisen sich damit zwei Dimensionen als wichtig: die des Geschenks und des Ungeschuldetseins, die sich für die menschliche Person mit der Erfahrung verbindet, gemeinsam mit anderen in der Welt zu leben, und die Auswirkungen dieser Dimension auf das Bewusstsein des Menschen, der erkennt, dass er zu einem verantwortungsvollen und gemeinnützigen Umgang mit dem empfangenen Geschenk aufgefordert ist. Zeugnis dessen ist die allgemeine Anerkennung der Goldenen Regel, die auf der Ebene der menschlichen Beziehungen die Forderung zum Ausdruck bringt, die vom Mysterium her an den Menschen ergeht: „Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen“ (Mt 7, 12).23
21 Vor dem in unterschiedliche Teile aufgeteilten Hintergrund der universalen religiösen Erfahrung zeichnet sich die Selbstoffenbarung Gottes ab, die dem Volk Israel nach und nach zuteil wird. Diese Offenbarung entspricht der menschlichen Suche nach dem Göttlichen auf unerwartete und überraschende Weise, weil sich die Liebe Gottes zu den Menschen in historischen, punktuellen und einschneidenden Taten äußert. Im Buch Exodus richtet der Herr folgende Worte an Mose: „Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen, und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne ihr Leid. Ich bin herabgestiegen, um sie der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, in dem Milch und Honig fließen“ (Ex 3, 7–8). Die ungeschuldete Nähe Gottes – auf die auch sein Name hindeutet, den er Mose offenbart, „Ich bin der Ich-bin-da“ (Ex 3, 14) – äußert sich in der Befreiung aus der Sklaverei und in der Verheißung, wird zu einer historischen Handlung und setzt einen Prozess in Gang, in dessen Verlauf das Volk Israel sich kollektiv über die ihm von Gott geschenkten Errungenschaften der Freiheit und des Landes identifiziert.
22 Das ungeschuldete und historisch wirksame göttliche Handeln geht einher mit der dauerhaften Verpflichtung des von Gott vorgeschlagenen und von Israel angenommenen Bundes. Auf dem Berg Sinai konkretisiert sich die Initiative Gottes im Bund mit seinem Volk, dem der Dekalog der vom Herrn geoffenbarten Gebote übergeben wird (vgl. Ex 19–24). Die „zehn Worte“ (Ex 34, 28; vgl. Dtn 4, 13; 10, 4) „sagen, was aufgrund der durch den Bund gestifteten Zugehörigkeit zu Gott zu tun ist. Die sittliche Lebensführung ist Antwort auf das liebende Handeln des Herrn. Sie ist Anerkennung, Ehrerbietung und Danksagung an Gott. Sie ist Mitwirkung an dem Plan, den Gott in der Geschichte verfolgt“.24 Die zehn Gebote, die ein außergewöhnliches Lebensprogramm darstellen und die sichersten Voraussetzungen für ein Dasein bezeichnen, das von der Knechtschaft der Sünde befreit ist, bringen den Inhalt des Naturrechts in vorzüglicher Weise zum Ausdruck. Sie „lehren (…) uns die wahre Natur des Menschen. Sie heben seine wesentlichen Pflichten hervor und damit indirekt auch die Grundrechte, die der Natur der menschlichen Person innewohnen“.25 Sie sind der Inbegriff der universalen menschlichen Moral. Die zehn Gebote, die auch Jesus dem reichen Jüngling im Evangelium vor Augen hält, „stellen die Grundregeln jedes gesellschaftlichen Lebens dar“.26
23 Aus dem Dekalog leitet sich eine Verpflichtung ab, die nicht nur die Treue zum einzig wahren Gott, sondern auch die sozialen Beziehungen innerhalb des Bundesvolkes betrifft. Letztere sind insbesondere durch das so genannte Recht des Armen geregelt: „Wenn bei dir ein Armer lebt, irgendeiner deiner Brüder (…), dann sollst du nicht hartherzig sein und sollst deinem armen Bruder deine Hand nicht verschließen. Du sollst ihm deine Hand öffnen und ihm gegen Pfand leihen, was der Not, die ihn bedrückt, abhilft“ (Dtn 15, 7–8). Und dasselbe gilt für den Fremden: „Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken. Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen. Ich bin der Herr, euer Gott“ (Lev 19, 33–34). Das Geschenk der Befreiung und des verheißenen Landes, der Bund vom Sinai und der Dekalog sind folglich zuinnerst mit einer Praxis verknüpft, die die Entwicklung der israelitischen Gesellschaft in Gerechtigkeit und Solidarität regeln soll.
24 Unter den vielfältigen Verfügungen, die dem Stil des Ungeschuldetseins und des Teilens in der von Gott inspirierten Gerechtigkeit Gestalt geben sollen, ragt das Gesetz des Sabbatjahrs (das alle sieben Jahre gefeiert wird) und des Jubeljahrs (das alle fünfzig Jahre gefeiert wird)27 als wichtige – allerdings nie voll und ganz umgesetzte – Richtlinie für das soziale und wirtschaftliche Leben des Volkes Israel heraus. Dieses Gesetz schreibt nicht nur das Brachliegen der Felder, sondern auch den Erlass bestehender Schulden und eine allgemeine Befreiung der Personen und der Güter vor: Jeder darf zu seinem Grundbesitz und zu der Familie zurückkehren, von der er abstammt. Eine solche Rechtsprechung soll dafür sorgen, dass das heilbringende Ereignis des Exodus und die Bundestreue nicht nur das grundlegende Prinzip des sozialen, politischen und wirtschaftlichen Lebens in Israel darstellen, sondern auch zur Regelung von Fragen dienen, die die wirtschaftliche Armut und soziale Ungerechtigkeit betreffen. Unter Berufung auf dieses Prinzip wird das Leben des Bundesvolkes kontinuierlich und von innen heraus verwandelt, bis es dem Plan Gottes entspricht. Um die durch die sozioökonomische Entwicklung bedingten Diskriminierungen und Ungleichheiten auszumerzen, wird die Erinnerung an den Exodus und den Bund alle sieben Jahre in soziale und juristische Begriffe übersetzt und die Problematik des Eigentums, der Schulden, der Leistungen und der Güter auf ihre ureigenste Bedeutung zurückgeführt.
25 Die Vorschriften des Sabbat- und des Jubeljahres stellen eine Soziallehre „in nuce“ dar.28 Sie zeigen, dass die Prinzipien der Gerechtigkeit und der sozialen Solidarität von dem Ungeschuldetsein des von Gott herbeigeführten Heilsgeschehens inspiriert sind und nicht nur als Korrektiv einer von egoistischen Interessen und Zielen dominierten Praxis dienen, sondern im Sinne einer „prophetia futuri“ zum sittlichen Maßstab werden, nach dem alle Generationen in Israel sich richten müssen, wenn sie ihrem Gott treu bleiben wollen. Diese Prinzipien werden zum Angelpunkt der prophetischen Verkündigung, die auf ihre Verinnerlichung abzielt. Der in das Herz des Menschen ausgegossene Geist Gottes – so verkünden die Propheten – bringt dort dieselben Empfindungen von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit hervor, die im Herzen des Herrn wohnen (vgl. Jer 31, 33 und Ez 36, 26–27). Dann kann der Wille Gottes, der sich in den auf dem Sinai gegebenen Geboten ausdrückt, im Innersten des Menschen selbst wurzeln und sich dort schöpferisch entfalten. Dieser Prozess der Verinnerlichung gibt dem sozialen Handeln größere Tiefe und größeren Realismus und lässt die Haltung der Gerechtigkeit und Solidarität,die das Bundesvolk seiner Berufung gemäß allen Menschen aus allen Völkern und Nationen erweisen soll, immer universaler werden.
b) Das Prinzip der Schöpfung und das ungeschuldete Handeln Gottes
26 Das Denken der Weisheitslehrer und Propheten dringt bis zu der ersten Manifestation und der eigentlichen Quelle dessen, was Gott für die gesamte Menschheit geplant hat, vor, wenn es den Grundsatz formuliert, dass alle Dinge von Gott erschaffen worden sind. Im Glaubensbekenntnis Israels ist die Aussage, dass Gott der Schöpfer ist, nicht nur Ausdruck einer theoretischen Überzeugung, sondern macht den Horizont greif bar, in dem sich das ungeschuldete und barmherzige Handeln des Herrn am Menschen ursprünglich vollzieht. Frei gibt er allem, was ist, Sein und Leben. Geschaffen nach seinem Abbild und ihm ähnlich (vgl. Gen 1, 26–27), sind Mann und Frau eben deshalb berufen, in jenem Garten, in den Gott sie hineingestellt hat, damit sie die Güter der Schöpfung hegen und hüten, das sichtbare Zeichen und das wirkungsvolle Werkzeug der göttlichen Freigiebigkeit zu sein.
27 Im ungeschuldeten Handeln des Schöpfergottes drückt sich – wenn auch verdunkelt und verzerrt von der Erfahrung der Sünde – der eigentliche Sinn der Schöpfung aus. Die Erzählung von der Ursünde (vgl. Gen 3, 1–24) beschreibt die beständige Versuchung und zugleich die Situation der Unordnung, in der sich die Menschheit seit dem Sündenfall ihrer Stammeltern befindet. Gott nicht zu gehorchen bedeutet, sich seinem liebevollen Blick zu entziehen und eigenständig über das Dasein und Handeln in der Welt bestimmen zu wollen. Der Bruch der gemeinschaftlichen Beziehung zu Gott führt zum Bruch der inneren Einheit der menschlichen Person, der gemeinschaftlichen Beziehung zwischen Mann und Frau und der harmonischen Beziehung zwischen den Menschen und den anderen Geschöpfen.29 In diesem ursprünglichen Bruch ist die tiefste Wurzel all jener Übel zu suchen, die die sozialen Beziehungen zwischen den menschlichen Personen gefährden, und all jener Situationen, die im wirtschaftlichen und politischen Leben die Würde der Person, die Gerechtigkeit und die Solidarität bedrohen.
II. JESUS CHRISTUS
ALS ERFÜLLUNG DES PLANS DER VÄTERLICHEN LIEBE
a) In Jesus Christus vollzieht sich das entscheidende Ereignis in der Geschichte Gottes mit den Menschen
28 Das Wohlwollen und die Barmherzigkeit, die das Handeln Gottes bestimmen und der Schlüssel zu seiner Deutung sind, kommen dem Menschen so nahe, dass sie die Züge des Menschen Jesus, des Fleisch gewordenen Wortes, annehmen. In der Erzählung des Lukas beschreibt Jesus seine messianische Sendung mit den Worten Jesajas, die auf die prophetische Bedeutung des Jubeljahrs hinweisen: „Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe“ (4, 18–19; vgl. Jes 61, 1–2). Damit positioniert Jesus sich selbst auf der Linie der Erfüllung, und zwar nicht nur deshalb, weil er das erfüllt, was dem Volk Israel verheißen und von ihm erwartet worden war, sondern auch in einem tieferen Sinne, weil sich in ihm das entscheidende Ereignis der Geschichte Gottes mit den Menschen vollzieht. Denn er selbst verkündet: „Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen“ (Joh 14, 9). Mit anderen Worten: Jesus macht endgültig greif bar, wer Gott ist und wie er sich zu den Menschen verhält.
29 Die Liebe, die die Sendung Jesu unter den Menschen beseelt, ist die Liebe, die der Sohn in der innigen Einheit mit dem Vater erfährt. Das Neue Testament führt uns mitten in die von Jesus gelebte und mitgeteilte Erfahrung der Liebe Gottes, der sein Vater – Abba – ist, und damit in das Herz des göttlichen Lebens selbst hinein. Jesus verkündet allen, die ihm auf seinem Weg begegnen – angefangen bei den Armen, den Ausgegrenzten und den Sündern – die befreiende Barmherzigkeit Gottes und lädt sie ein, ihm nachzufolgen, weil er als erster und in ganz und gar einzigartiger Weise dem Plan der Liebe Gottes, der ihn in die Welt gesandt hat, entspricht. Diese ursprüngliche Erfahrung drückt sich in seinem Bewusstsein aus, dass er der Sohn ist. Der Sohn hat alles ungeschuldet vom Vater empfangen: „Alles, was der Vater hat, ist mein“ (Joh 16, 15). Und er seinerseits hat den Auftrag, alle Menschen an diesem Geschenk und dieser Sohnesbeziehung teilhaben zu lassen: „Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe“ (Joh 15, 15). Die Liebe des Vaters zu erkennen bedeutet für Jesus, dass er sich in seinem Handeln von derselben Freigiebigkeit und Barmherzigkeit inspirieren lässt, mit der Gott neues Leben hervorbringt, und dass er so durch seine bloße Existenz für seine Jünger zum Beispiel und Vorbild wird. Sie sind dazu berufen, wie er und – nach seinem Pascha von Tod und Auferstehung dank der überreichen Gabe des Heiligen Geistes, des Trösters, der in den Herzen die Lebensweise Christi selbst verankert – in ihm und von ihm zu leben.
b) Die Offenbarung der trinitarischen Liebe
30 Mit dem immer neuen Staunen der vom Blitz der unaussprechlichen Liebe Gottes Getroffenen (vgl. Röm 8, 26) und im Licht der im Pascha Jesu Christi vollkommen offenbarten trinitarischen Liebe erfasst das Zeugnis des Neuen Testaments die letzte Bedeutung der Menschwerdung des Sohnes und seiner Sendung unter den Menschen. Der heilige Paulus schreibt: „Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns? Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“ (Röm 8, 31–32). Ähnlich drückt es auch der heilige Johannes aus: „Nicht darin besteht die Liebe, dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn als Sühne für unsere Sünden gesandt hat“ (1 Joh 4, 10).
31 Das Antlitz Gottes, das im Laufe der Heilsgeschichte nach und nach offenbart worden ist, erstrahlt in vollem Glanz im Antlitz des gekreuzigten und auferstandenen Jesus Christus. Gott ist Dreifaltigkeit: Vater, Sohn, Heiliger Geist, wirklich verschieden und wirklich eins in unendlicher Liebesgemeinschaft. Die ungeschuldete Liebe Gottes zur Menschheit offenbart sich vor allem als die quellende Liebe des Vaters, aus der alles hervorgeht; als das ungeschuldete Mitteilen dieser Liebe durch den Sohn, der sich an den Vater zurück und an die Menschen weiterschenkt; als die immer neue Fruchtbarkeit der göttlichen Liebe, die der Heilige Geist in die Herzen der Menschen ausgießt (vgl. Röm 5, 5). Mit Worten und Werken sowie auf vollständige und endgültige Weise durch seinen Tod und seine Auferstehung30 offenbart Jesus Christus der Menschheit, dass Gott Vater ist und dass wir alle aus Gnade dazu berufen sind, im Geist seine Kinder (vgl. Röm 8, 15; Gal 4, 6) und deshalb untereinander Brüder und Schwestern zu werden. Aus diesem Grund glaubt die Kirche fest, „dass in ihrem Herrn und Meister der Schlüssel, der Mittelpunkt und das Ziel der gesamten Menschheitsgeschichte gegeben ist“.31
32 Mit Blick auf das ungeschuldete und überfließende göttliche Schenken des Sohnes durch den Vater, das Jesus dadurch verkündet und bezeugt hat, dass er sein Leben für uns hingab, erfasst der Apostel Johannes seinen tiefen Sinn und seine logischste Konsequenz: „Liebe Brüder, wenn Gott uns so geliebt hat, müssen auch wir einander lieben. Niemand hat Gott je geschaut; wenn wir einander lieben, bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollendet“ (1 Joh 4, 11–12). Die Forderung der gegenseitigen Liebe formuliert Jesus als sein neues Gebot: „Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben“ (Joh 13, 23). Das Gebot der gegenseitigen Liebe bezeichnet den Weg, um in Christus das trinitarische Leben in der Kirche zu leben, die der Leib Christi ist, und um mit ihm die Geschichte umzugestalten, bis sie sich im himmlischen Jerusalem erfüllt.
33 Das Gebot der gegenseitigen Liebe, das das Lebensgesetz des Gottesvolkes darstellt,32 muss alle menschlichen Beziehungen im sozialen und politischen Leben beseelen, läutern und erhöhen: „Menschsein bedeutet Berufensein zur interpersonalen Gemeinschaft“,33 denn im Bild und Gleichnis des dreifaltigen Gottes „ist das gesamte »Ethos« des Menschen begründet (…), dessen Gipfel das Liebesgebot darstellt“.34 Das heutige kulturelle, soziale, wirtschaftliche und politische Phänomen der Interdependenz, die die Verflechtungen innerhalb der Menschheitsfamilie verstärkt und in besonderer Weise deutlich macht, rückt einmal mehr im Licht der Offenbarung „ein neues Modell der Einheit des Menschengeschlechtes“ in den Blick, „an dem sich die Solidarität in letzter Konsequenz inspirieren muss. Dieses höchste Modell der Einheit, ein Abbild des innersten Lebens Gottes, des Einen in drei Personen, bezeichnen wir Christen mit dem Wort »Gemeinschaft« (communio)“.35
III. DIE MENSCHLICHE PERSON IM PLAN DER LIEBE GOTTES
a) Die trinitarische Liebe als Ursprung und Ziel der menschlichen Person
34 Wenn in Christus das Geheimnis Gottes als trinitarischer Liebe geoffenbart ist, so ist damit zugleich geoffenbart, dass die menschliche Person zur Liebe berufen ist. Diese Offenbarung erhellt die persönliche Würde und Freiheit des Mannes und der Frau und die wesenhaft gesellschaftliche Natur des Menschen in ihrer ganzen Tiefe: „Personsein nach dem Abbild Gottes bedeutet also auch Existenz in Beziehung, in Beziehung zum anderen »Ich«“,36 weil der dreieinige Gott selbst Gemeinschaft des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes ist. Die menschliche Person ist berufen, in der Liebesgemeinschaft, die Gott ist und in der die drei göttlichen Personen einander lieben und der Eine Gott sind, den Ursprung und das Ziel ihres Daseins und der Geschichte zu entdecken. In der Pastoralkonstitution „Gaudium et spes“ lehren die Konzilsväter: „Wenn der Herr Jesus zum Vater betet, »dass alle eins seien … wie auch wir eins sind« (Joh 17, 20–22), und damit Horizonte aufreißt, die der menschlichen Vernunft unerreichbar sind, legt er eine gewisse Ähnlichkeit nahe zwischen der Einheit der göttlichen Personen und der Einheit der Kinder Gottes in der Wahrheit und der Liebe. Dieser Vergleich macht offenbar, dass der Mensch, der auf Erden die einzige von Gott um ihrer selbst willen gewollte Kreatur ist, sich selbst nur durch die aufrichtige Hingabe seiner selbst vollkommen finden kann (vgl. Lk 17, 33)“.37
35 Die christliche Offenbarung wirft ein neues Licht auf die Identität, die Berufung und die letzte Bestimmung der Person und des Menschengeschlechts. Jede Person ist von Gott geschaffen, geliebt und in Jesus Christus erlöst, und sie verwirklicht sich, indem sie vielfältige Beziehungen der Liebe, der Gerechtigkeit und der Solidarität mit den anderen Personen knüpft, während sie ihre mannigfachen Aktivitäten in der Welt entfaltet. Wenn das menschliche Handeln danach strebt, die Würde und die umfassende Berufung der Person, die Qualität ihrer Lebensbedingungen und die Begegnung und Solidarität der Völker zu fördern, entspricht es dem Plan Gottes, der es nie versäumt, seinen Kindern seine Liebe und die Fürsorge seiner Vorsehung zu erweisen.
36 Die Seiten im ersten Buch der Heiligen Schrift, die die Erschaffung des Mannes und der Frau als Abbild Gottes und Gott ähnlich beschreiben (vgl. Gen 1, 26–27), beinhalten eine grundlegende Lehre über die Identität und die Berufung der menschlichen Person. Sie sagen uns, dass die Erschaffung des Mannes und der Frau ein freier und ungeschuldeter Akt Gottes ist; dass der Mann und die Frau, weil sie frei und intelligent sind, das von Gott geschaffene Du darstellen und nur in der Beziehung mit ihm die echte und volle Bedeutung ihres persönlichen und gemeinschaftlichen Lebens erkennen und verwirklichen können; dass sie gerade durch ihre Komplementarität und Gegenseitigkeit das Abbild der trinitarischen Liebe im geschaffenen Universum sind; und dass der Schöpfer ihnen als der Krone der Schöpfung die Aufgabe anvertraut, die geschaffene Natur nach seinem Plan zu ordnen (vgl. Gen 1, 28).
37 Das Buch Genesis stellt uns einige Kernaussagen der christlichen Anthropologie vor Augen: die unveräußerliche Würde der menschlichen Person, die in Gottes Schöpferplan wurzelt und verbürgt ist; die wesenhaft gesellschaftliche Natur des Menschen, die in der ursprünglichen Beziehung zwischen Mann und Frau ihr Urbild hat, denn „ihre Verbindung schafft die erste Form personaler Gemeinschaft“;38 die Bedeutung des menschlichen Handelns in der Welt, die an die Entdeckung und Achtung des Naturrechts geknüpft ist, das Gott dem geschaffenen Universum eingeprägt hat, damit die Menschheit es nach Gottes Plan bewohnt und bewahrt. Diese Sicht der menschlichen Person, der Gesellschaft und der Geschichte wurzelt in Gott und wird von der Verwirklichung seines Heilsplans erhellt.
b) Das christliche Heil: für den ganzen Menschen und für alle Menschen
38 Das Heil, das uns auf die Initiative Gottes des Vaters hin in Jesus Christus geschenkt wird und durch das Wirken des Heiligen Geistes geschieht und sich ausbreitet, ist ein Heil des ganzen Menschen und für alle Menschen: ein universales und umfassendes Heil. Es betrifft die menschliche Person in all ihren Dimensionen: der persönlichen und der sozialen, der geistigen und der körperlichen, der historischen und der transzendenten. Es beginnt sich bereits in der Geschichte zu erfüllen, weil das, was geschaffen ist, gut und gottgewollt und weil der Sohn Gottes unter uns Menschen Mensch geworden ist.39 Seine Vollendung jedoch liegt in der Zukunft, die Gott für uns bereithält, wenn wir berufen sind, gemeinsam mit der gesamten Schöpfung (vgl. Röm 8) in der Freude des Heiligen Geistes an der Auferstehung Christi und an der ewigen Lebensgemeinschaft mit dem Vater teilzuhaben. Diese Sichtweise zeigt deutlich, wie irrig und trügerisch es ist, den Sinn der Geschichte rein immanent zu deuten und zu behaupten, dass der Mensch sich selbst erlösen kann.
39 Das Heil, das Gott seinen Kindern schenkt, erfordert ihrerseits eine freie und zustimmende Antwort. Darin besteht der Glaube, in dem „sich der Mensch als ganzer Gott in Freiheit“ überantwortet40 und der ihm von Gott zuerst und im Überfluss geschenkten Liebe (vgl. 1 Joh 4, 10) mit konkreter Nächstenliebe und fester Hoffnung entspricht, „denn er, der die Verheißung gegeben hat, ist treu“ (Hebr 10, 23). Der göttliche Heilsplan nämlich versetzt das Geschöpf nicht in einen Zustand bloßer Passivität oder Minderwertigkeit gegenüber seinem Schöpfer; vielmehr ist das Verhältnis zu Gott, das Jesus Christus uns offenbart und in das er uns durch das Wirken des Heiligen Geistes ungeschuldet einführt, ein Verhältnis der Kindschaft, wie es auch Jesus dem Vater gegenüber lebt (vgl. Joh 15–17; Gal 4, 6–79).
40 Der universale und umfassende Charakter des uns in Jesus Christus geschenkten Heils knüpft ein unzerreißbares Band zwischen dem Verhältnis zu Gott, zu dem die Person berufen ist, und der Verantwortung für den Nächsten in der konkreten historischen Situation. Dies ist, wenn auch nur als verworrene, zum Teil mit Irr- tümern behaftete Ahnung, in der universalen menschlichen Suche nach Wahrheit und Sinn angelegt, wird jedoch im Bund zwischen Gott und Israel zum tragenden Fundament, wie es die Gesetzestafeln und die prophetische Verkündigung bezeugen. Dieses Band wird in der Lehre Jesu Christi klar und in vollendeter Verdichtung zum Ausdruck gebracht und dadurch, dass er aus Gehorsam gegenüber dem Willen des Vaters und aus Liebe zu den Mitmenschen sein Leben hingibt, in letzter Instanz bezeugt und endgültig bestätigt. Dem Schriftgelehrten, der ihn fragt: „Welches Gebot ist das erste von allen?“ (Mk 12, 28), gibt Jesus zur Antwort: „Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden“ (Mk 12, 29–31). Im Herzen der menschlichen Person ist die Beziehung zu Gott, der als Schöpfer und Vater, als Quelle und Vollendung des Lebens und des Heils anerkannt wird, untrennbar verbunden mit der Offenheit für die konkrete Liebe zum Menschen, der selbst dann, wenn er ein Feind ist, wie ein zweites Selbst behandelt werden muss (vgl. Mt 5, 43–44). Der Einsatz für Gerechtigkeit und Solidarität und für die Schaffung eines sozialen, wirtschaftlichen und politischen Lebens, das dem Plan Gottes entspricht, ist letztlich im Innern des Menschen verankert.
c) Der Jünger Christi als neues Geschöpf
41 Das persönliche und soziale Leben und das menschliche Handeln in der Welt ist ständig von der Sünde bedroht, doch Jesus Christus hat uns „durch sein Leiden für uns (…) nicht nur das Beispiel gegeben, dass wir seinen Spuren folgen, sondern er hat uns auch den Weg gebahnt, dem wir folgen müssen, damit Leben und Tod geheiligt werden und neue Bedeutung erhalten“.41 Im Glauben und durch die Sakramente nimmt der Jünger Christi am österlichen Geheimnis Jesu teil, so dass sein alter Mensch mit seinen bösen Neigungen gemeinsam mit Christus gekreuzigt wird. Als neues Geschöpf wird er sodann in der Gnade fähig, als neuer Mensch zu leben (vgl. Röm 6, 4). Doch dieser Weg „gilt nicht nur für die Christgläubigen, sondern für alle Menschen guten Willens, in deren Herzen die Gnade unsichtbar wirkt. Da nämlich Christus für alle gestorben ist und da es in Wahrheit nur eine letzte Berufung des Menschen gibt, die göttliche, müssen wir festhalten, dass der Heilige Geist allen die Möglichkeit anbietet, diesem österlichen Geheimnis in einer Gott bekannten Weise verbunden zu sein“.42
42 Die innere Umgestaltung der menschlichen Person, die Christus fort- schreitend ähnlicher wird, wird für eine wirkliche Erneuerung ihrer Beziehungen zu den anderen Personen als wesentlich vorausgesetzt: „Deshalb ist an die geistigen und sittlichen Kräfte des Menschen zu appellieren, und es ist daran zu erinnern, dass sich der Mensch dauernd innerlich erneuern muss, um Gesellschaftsveränderungen herbeizuführen, die wirklich im Dienste der Person stehen. Die Bekehrung des Herzens ist an erste Stelle zu setzen. Das enthebt nicht der Pflicht, sondern verstärkt sie vielmehr, Institutionen und Lebensbedingungen, falls sie zur Sünde Anlass geben, zu verbessern, damit sie den Normen der Gerechtigkeit entsprechen und das Gute fördern, statt es zu behindern“.43
43 Es ist nicht möglich, den Nächsten wie sich selbst zu lieben und in dieser Haltung zu verharren, wenn man nicht zugleich fest und dauerhaft entschlossen ist, sich für das Wohl aller und eines jeden einzusetzen, denn wir alle sind wahrhaft für alle verantwortlich.44 Das Konzil lehrt: „Achtung und Liebe sind auch denen zu gewähren, die in gesellschaftlichen, politischen oder auch religiösen Fragen anders denken oder handeln als wir. Je mehr wir in Menschlichkeit und Liebe inneres Verständnis für ihr Denken auf bringen, desto leichter wird es für uns, mit ihnen ins Gespräch zu kommen“.45 Für diesen Weg bedarf es der Gnade, die Gott dem Menschen schenkt, um ihn nach Misserfolgen wieder aufzurichten, ihn der Spirale von Lüge und Gewalt zu entreißen, ihm Halt zu geben und ihn zu ermuntern, dass er mit immer neuer Bereitschaft das Netz der wahren und auf- richtigen Beziehungen zu seinesgleichen weiterknüpft.46
44 Auch die Beziehung zum geschaffenen Universum und die verschiedenen Tätigkeiten, die der Mensch seiner Pflege und Umwandlung widmet und die täglich von Überheblichkeit und ungeordneter Eigenliebe bedroht sind, müssen durch das Kreuz und die Auferstehung Christi geläutert und zur Vollendung gebracht werden: „Als von Christus erlöst und im Heiligen Geist zu einem neuen Geschöpf gemacht, kann und muss der Mensch die von Gott geschaffenen Dinge lieben. Von Gott empfängt er sie, er betrachtet und schätzt sie als Gaben aus Gottes Hand. Er dankt seinem Wohltäter für die Gaben; in Armut und Freiheit des Geistes gebraucht und genießt er das Geschaffene; so kommt er in den wahren Besitz der Welt als einer, der nichts hat und doch alles besitzt. »Alles gehört euch; ihr aber gehört Christus, und Christus gehört Gott« (1 Kor 3, 22–23)“.47
d) Transzendenz des Heils und Autonomie der irdischen Wirklichkeiten
45 Jesus Christus ist der Mensch gewordene Sohn Gottes, in dem und durch den die Welt und der Mensch zu ihrer echten und vollen Wahrheit gelangen. Das Geheimnis der unendlichen Nähe Gottes zum Menschen – die in der Menschwerdung Jesu Christi Wirklichkeit wird und bis zur Verlassenheit am Kreuz und zum Tod reicht – zeigt, dass das Menschliche umso mehr in seiner Identität und in eben der Freiheit, die ihm eigen ist, entfaltet und befreit wird, je mehr es im Licht des göttlichen Planes gesehen und in Gemeinschaft mit Gott gelebt wird. Weit davon entfernt, eine demütigende Erfahrung zu sein, setzt die Teilhabe am Leben und Sohn-Sein Christi, die durch die Menschwerdung und die österliche Gabe des Geistes möglich geworden ist, vielmehr die authentische und autonome Wesenhaftigkeit und Identität des Menschen in all ihren Ausprägungen frei.
Diese Sichtweise ist auf eine richtige Bewertung der irdischen Wirklichkeiten und ihrer Autonomie ausgerichtet, die von der Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils deutlich unterstrichen wird: „Wenn wir unter Autonomie der irdischen Wirklichkeiten verstehen, dass die geschaffenen Dinge und auch die Gesellschaften ihre eigenen Gesetze und Werte haben, die der Mensch schrittweise erkennen, gebrauchen und gestalten muss, dann ist es durchaus berechtigt, diese Autonomie zu fordern. Das (…) entspricht auch dem Willen des Schöpfers. Durch ihr Geschaffensein selber nämlich haben alle Einzelwirklichkeiten ihren festen Eigenstand, ihre eigene Wahrheit, ihre eigene Gutheit sowie ihre Eigengesetzlichkeit und ihre eigenen Ordnungen, die der Mensch unter Anerkennung der den einzelnen Wissenschaften und Techniken eigenen Methode achten muss“.48
46 Zwischen Gott und dem Menschen herrscht kein konfliktäres, sondern ein Liebesverhältnis, in dem die Welt und die Früchte des menschlichen Handelns in der Welt das Geschenk sind, das der Vater den Kindern, die Kinder dem Vater und die Kinder einander in Christus Jesus machen: in ihm und durch ihn gelangen Welt und Mensch zu ihrer authentischen und ursprünglichen Bedeutung. In einer universalen Sicht der Liebe Gottes, die alles Seiende umfängt, wird Gott selbst uns in Christus als Vater und Lebensspender und wird uns der Mensch als der offenbart, der in Christus alles in Demut und Freiheit von Gott zum Geschenk erhält und erst dann wirklich als sein Eigentum besitzt, wenn er jedes Ding als Gott gehörend, von Gott stammend und auf Gott hin ausgerichtet erkennt und erlebt. In diesem Zusammenhang lehrt das Zweite Vatikanische Konzil: „Wird aber mit den Worten »Autonomie der zeitlichen Dinge« gemeint, dass die geschaffenen Dinge nicht von Gott abhängen und der Mensch sie ohne Bezug auf den Schöpfer gebrauchen könne, so spürt jeder, der Gott anerkennt, wie falsch eine solche Auffassung ist. Denn das Geschöpf sinkt ohne den Schöpfer ins Nichts“.49
47 Die menschliche Person überschreitet in sich selbst und in ihrer Berufung den Horizont des geschaffenen Universums, der Gesellschaft und der Geschichte: Ihr letztes Ziel ist Gott selbst, 50 der sich den Menschen offenbart hat, um sie zur Gemeinschaft mit sich selbst einzuladen und zuzulassen:51 „Der Mensch kann sich nicht an ein bloß menschliches Projekt der Wirklichkeit, an ein abstraktes Ideal oder an falsche Utopien verschenken. Der Mensch als Person kann sich nur an einen anderen oder an andere Menschen und endlich an Gott hingeben, der der Urheber seines Seins und der Einzige ist, der seine Hingabe ganz anzunehmen vermag“.52 Aus diesem Grund wird der Mensch entfremdet, wenn er „es ablehnt, über sich selbst hinauszugehen und die Erfahrung der Selbsthingabe und der Bildung einer an seiner letzten Bestimmung orientierten echten menschlichen Gemeinschaft zu leben. Diese letzte Zielbestimmung des Menschen aber ist Gott selber. Entfremdet wird eine Gesellschaft, die in ihren sozialen Organisationsformen, in Produktion und Konsum, die Verwirklichung dieser Hingabe und die Bildung dieser zwischenmenschlichen Solidarität erschwert“.53
48 Die menschliche Person kann und darf nicht von sozialen, wirtschaftlichen und politischen Strukturen instrumentalisiert werden, weil jeder Mensch die Freiheit hat, sich auf sein letztes Ziel hin auszurichten. Andererseits muss jede kulturelle, soziale, wirtschaftliche und politische Leistung, in der sich die gesellschaftliche Natur des Menschen und die Tätigkeit äußern, die er im Hinblick auf die Umwandlung des Universums entfaltet, immer auch in ihrer Eigenschaft als relative und vorübergehende Wirklichkeit betrachtet werden, „denn die Gestalt dieser Welt vergeht“ (1 Kor 7, 31). Hierbei handelt es sich um eine eschatologische Relativität in dem Sinne, dass der Mensch und die Welt einem Ziel entgegengehen, das die Erfüllung ihres Schicksals in Gott ist; und um eine theologische Relativität insofern, als das Geschenk Gottes, durch das sich das endgültige Schicksal der Menschheit und der Schöpfung erfüllen wird, die Möglichkeiten und Erwartungen des Menschen unendlich übertrifft. Jegliche totalitäre Sicht der Gesellschaft und des Staates und jegliche rein innerweltliche Fortschrittsideologie sind der umfassenden Wahrheit der menschlichen Person und dem, was Gott mit der Geschichte plant, entgegengesetzt.
IV. DER PLAN GOTTES UND DIE SENDUNG DER KIRCHE
a) Die Kirche als Zeichen und Schutz der Transzendenz der menschlichen Person
49 Die Kirche als die Gemeinschaft derjenigen, die von dem auferstandenen Jesus Christus zusammengerufen worden sind und sich in seine Nachfolge begeben, ist „Zeichen und Schutz der Transzendenz der menschlichen Person“.54 Sie ist „in Christus gleichsam das Sakrament, das heißt Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit“.55 Die Sendung der Kirche besteht darin, das in Jesus Christus verwirklichte Heil, das er selbst als „Reich Gottes“ bezeichnet (Mk 1, 15), nämlich die Gemeinschaft der Menschen mit Gott und untereinander, zu verkünden und weiterzugeben. Das Ziel des Heils, das Reich Gottes, umfasst alle Menschen und wird sich jenseits der Geschichte, in Gott, voll und ganz erfüllen. Die Kirche hat die Sendung empfangen, „das Reich Christi und Gottes anzukündigen und in allen Völkern zu begründen. So stellt sie Keim und Anfang dieses Reiches auf Erden dar“.56
50 Die Kirche stellt sich vor allem dadurch ganz konkret in den Dienst des Reiches Gottes, dass sie das Evangelium des Heils verkündet und weitergibt und neue christliche Gemeinschaften bildet. Ferner dient sie dem Reich, „indem sie auf der Welt die »evangelischen Werte« der Seligpreisungen bekannt macht, die authentischer Ausdruck des Reiches sind und die den Menschen helfen, Gott mit seinem Vorhaben einzulassen. Es ist also wahr, dass die Wirklichkeit des Reiches in Ansätzen sich auch jenseits der Grenzen der Kirche in der gesamten Menschheit finden kann, insofern diese die »evangelischen Werte« lebt und sich der Tätigkeit des Geistes öffnet, der weht, wo und wie er will (vgl. Joh 3, 9); es ist aber auch zu sagen, dass diese zeitliche Dimension des Reiches unvollständig bleibt, wenn sie nicht zusammen mit dem Reich Christi ausgesagt wird, das in der Kirche anwesend und auf die eschatologische Vollendung ausgerichtet ist“.57 Daraus ergibt sich insbesondere, dass die Kirche nicht mit der politischen Gemeinschaft verschmilzt und an kein politisches System gebunden ist.58 Die politische Gemeinschaft und die Kirche sind auf ihrem je eigenen Gebiet voneinander unabhängig und autonom und dienen beide, wenn auch mit unterschiedlichem Anspruch, „der persönlichen und gesellschaftlichen Berufung der gleichen Menschen“.59 Man kann sogar sagen, dass die Unterscheidung zwischen Religion und Politik und der Grundsatz der religiösen Freiheit eine besondere Errungenschaft des Christentums darstellen, die in historischer und kultureller Hinsicht von großer Bedeutung ist.
51 Der Identität und der Sendung der Kirche in der Welt entspricht nach dem in Christus verwirklichten Plan Gottes ihre Ausrichtung auf „das endzeitliche Heil (…), das erst in der künftigen Weltzeit voll verwirklicht werden kann“.60 Gerade deshalb leistet die Kirche mit ihrem Bestreben, die Menschheitsfamilie und ihre Geschichte menschlicher zu gestalten und sich wie ein Bollwerk jeder totalitären Versuchung entgegenzustemmen, einen eigenständigen und unersetzlichen Beitrag,61 indem sie dem Menschen seine umfassende und endgültige Berufung aufzeigt. Mit der Verkündigung des Evangeliums, der Gnade der Sakramente und der Erfahrung der brüderlichen Gemeinschaft bewirkt die Kirche „die Heilung und Hebung der Personwürde, (…) die Festigung des menschlichen Gemeinschaftsgefüges“ und „die Erfüllung des alltäglichen menschlichen Schaffens mit tieferer Sinnhaftigkeit und Bedeutung“.62 Das Kommen des Gottesreiches lässt sich also nicht im konkreten Lauf der Geschichte an der Zielvorstellung einer bestimmten und endgültigen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Organisationsform festmachen. Es wird vielmehr durch die Entwicklung einer menschlichen Gesellschaftlichkeit bezeugt, die wie ein Sauerteig in den Menschen wirkt, sie zu umfassender Selbstverwirklichung, zu Gerechtigkeit und Solidarität führt und sie für das Transzendente als Bezugspunkt ihrer eigenen, endgültigen persönlichen Vollendung öffnet.
b) Kirche, Reich Gottes und die Erneuerung der sozialen Beziehungen
52 Gott erlöst in Christus nicht nur die einzelne Person, sondern auch die sozialen Beziehungen der Menschen untereinander. Das Leben in Christus, so lehrt der Apostel Paulus, bringt die Identität und die gesellschaftliche Natur der menschlichen Person mit allen Konsequenzen auf der konkreten historischen Ebene zu voller und neuer Entfaltung: „Ihr seid alle durch den Glauben Söhne Gottes in Christus Jesus. Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus (als Gewand) angelegt. Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid »einer« in Christus Jesus“ (Gal 3, 26–28). In diesem Sinne verstehen sich die von der Botschaft Jesu Christi zusammengerufenen und im Heiligen Geist um den Auferstandenen vereinten kirchlichen Gemeinden als Orte der Gemeinschaft, des Zeugnisses und der Mission und als Ferment der Erlösung und der Umwandlung der sozialen Beziehungen. Die Verkündigung des Evangeliums Jesu führt die Jünger dazu, in der Erneuerung der gegenseitigen Beziehungen die Zukunft vorwegzunehmen.
53 Die Umwandlung der sozialen Beziehungen im Einklang mit den Forderungen des Gottesreiches wird nicht ein für alle Mal in konkreten Bestimmungen festgelegt. Vielmehr handelt es sich um eine den christlichen Gemeinschaften anvertraute Aufgabe und muss von diesen durch ein vom Evangelium inspiriertes Denken und Handeln erarbeitet und verwirklicht werden. Derselbe Heilige Geist, der das Volk Gottes leitet und gleichzeitig das Universum erfüllt,63 gibt auch der verantwortungsvollen Kreativität der Menschen und der Gemeinschaft der Christen von Zeit zu Zeit neue, aktuelle Lösungen ein64 – einer Gemeinschaft von Christen, die Teil der Welt und der Geschichte und deshalb offen ist für das Gespräch mit allen Menschen guten Willens, die gemeinsam nach den auf dem weiten Feld der Menschheit ausgesäten Keimen der Wahrheit und Freiheit suchen.65 Die Dynamik einer solchen Erneuerung muss in den unveränderlichen Grundsätzen des Naturrechts verankert werden, das der Schöpfergott jedem seiner Geschöpfe eingeprägt hat (vgl. Röm 2, 14–15) und das durch Jesus Christus eschatologisch verklärt worden ist.
54 „Gott ist die Liebe“ (1Joh 4, 8), das offenbart uns Jesus Christus, und er lehrt uns, dass „das Grundgesetz der menschlichen Vervollkommnung und deshalb auch der Umwandlung der Welt das neue Gebot der Liebe ist. Denen also, die der göttlichen Liebe glauben, gibt er die Sicherheit, dass allen Menschen der Weg der Liebe offen steht und dass der Versuch, eine allumfassende Brüderlichkeit herzustellen, nicht vergeblich ist“.66 Dieses Gebot ist dazu bestimmt, zum Maßstab und zur letztgültigen Regel aller Prozesse zu werden, in denen sich die menschlichen Beziehungen entfalten. Kurz gesagt erhalten die Person, die gesellschaftliche Natur und das Handeln des Menschen in der Welt ihre Bedeutung und ihren Wert aus dem eigentlichen Geheimnis Gottes, der trinitarischen Liebe, die der Menschheit durch Jesus Christus in seinem Geist geoffenbart und mitgeteilt worden ist.
55 Die Umwandlung der Welt erweist sich auch in unserer Zeit als eine grundlegende Forderung. Auf diese Notwendigkeit will die Soziallehre der Kirche mit den von den Zeichen der Zeit gebotenen Antworten reagieren und vor allem die in der Verantwortung vor Gott gelebte gegenseitige Liebe der Menschen untereinander als das mächtigste Werkzeug einer persönlichen wie auch gesellschaftlichen Veränderung herausstellen. Denn die gegenseitige, der unendlichen Liebe Gottes teilhaftige Liebe ist das authentische historische und transzendente Ziel der Menschheit. Deshalb gilt: „Obschon der irdische Fortschritt eindeutig vom Wachstum des Reiches Christi zu unterscheiden ist, so hat er doch große Bedeutung für das Reich Gottes, insofern er zu einer besseren Ordnung der menschlichen Gesellschaft beitragen kann“.67
c) Ein neuer Himmel und eine neue Erde
56 Die Verheißung Gottes und die Auferstehung Jesu Christi wecken in den Christen die tiefe Hoffnung, dass allen menschlichen Personen eine neue und ewige Wohnstatt bereitet ist, eine Erde, in der die Gerechtigkeit wohnt (vgl. 2 Kor 5, 1–2; 2Petr 3, 13): „Der Tod wird besiegt sein, die Kinder Gottes werden in Christus auferweckt werden, und was in Schwachheit und Verweslichkeit gesät wurde, wird sich mit Unverweslichkeit bekleiden. Die Liebe wird bleiben, wie das, was sie einst getan hat, und die ganze Schöpfung, die Gott um des Menschen willen schuf, wird von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit sein“.68 Diese Hoffnung soll jedoch den Eifer in den Bemühungen um die gegenwärtigen Wirklichkeiten nicht schmälern, sondern im Gegenteil noch steigern.
57 Die Güter – die Würde des Menschen, die Brüderlichkeit und die Freiheit, alle guten Früchte der Natur und unserer Arbeit –, die im Geist des Herrn und nach seiner Weisung über die Erde ausgebreitet, von allem Makel geläutert, verklärt und verwandelt sind, gehören dem Reich der Wahrheit und des Lebens, der Heiligkeit und der Gnade, der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens an, das Christus dem Vater übergeben wird und in dem wir uns wiederfinden werden. Dann wird für alle die feierliche Wahrheit der Worte Christi erklingen: „Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist. Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt, und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen. (…) Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25, 34–36.40).
58 Die in Christus dank der Gabe des Geistes vollendete Verwirklichung der menschlichen Person reift in der Geschichte heran und wird durch die Beziehungen der Person zu anderen Personen vermittelt, Beziehungen, die ihrerseits dank des Engagements für eine bessere Welt in Gerechtigkeit und Frieden ihrer Vollendung entgegengehen. Das menschliche Handeln in der Geschichte ist an und für sich im Hinblick auf die endgültige Errichtung des Reiches bedeutsam und wirksam, auch wenn dieses als Geschenk Gottes vollkommen transzendent bleibt. Dieses Handeln wird, wenn es die objektive Ordnung der zeitlichen Wirklichkeiten respektiert und von der Wahrheit und der Liebe erleuchtet ist, zum Werkzeug einer immer vollkommeneren und umfassenderen Umsetzung der Gerechtigkeit und des Friedens, die das verheißene Reich in der Gegenwart vorwegnimmt.
Wenn der Mensch dem Erlöser Christus ähnlich wird, nimmt er sich als ein von Gott gewolltes und von ihm von Ewigkeit her auserwähltes Geschöpf wahr, das in der ganzen Fülle des Geheimnisses, dessen er in Jesus Christus teilhaftig geworden ist, zur Gnade und zur Herrlichkeit berufen ist.69 Christus ähnlich zu werden und sein Antlitz zu betrachten70 erfüllt den Christen mit einer unstillbaren Sehnsucht, in dieser Welt, im Bereich der menschlichen Beziehungen das vorwegzunehmen, was letztlich Wirklichkeit werden wird, und alles daranzusetzen, dem Herrn, der an die Tür klopft, zu essen, zu trinken oder Kleidung zu geben, ihn in seinem Haus willkommen zu heißen, ihn zu pflegen oder ihm Gesellschaft zu leisten (vgl. Mt 25, 35–37).
d) Maria und ihr „fiat“ zum Plan der Liebe Gottes
59 Die Erbin der Hoffnung der Gerechten Israels und die erste unter den Jüngern Jesu Christi ist Maria, seine Mutter. Mit ihrem „fiat“, ihrem Ja zum Plan der Liebe Gottes empfängt sie im Namen der gesamten Menschheit den Gesandten des Vaters, den Erlöser der Menschen in der Geschichte: Im Gesang des „Magnifikat“ verkündet sie das Eintreffen des Heilsgeheimnisses, die Ankunft des „Messias der Armen“ (vgl. Jes 11, 4; 61, 1). Der Gott des Bundes, den die Jungfrau von Nazaret in seinem Geist jubelnd besingt, ist der, der die Mächtigen vom Thron stürzt und die Niedrigen erhöht, die Hungernden mit Gaben überhäuft und die Reichen leer ausgehen lässt, die Hochmütigen zerstreut und sein Erbarmen für die bereithält, die ihn fürchten (vgl. Lk 1, 50–53). Die Jünger Christi sind dazu berufen, aus dem Herzen Marias und aus der Tiefe ihres Glaubens zu schöpfen, der in den Worten des Magnifikat zum Ausdruck kommt, und sich immer wieder neu und stärker bewusst zu machen, „dass man die Wahrheit über Gott, der rettet, über Gott, die Quelle jeglicher Gabe, nicht von der Bekundung seiner vorrangigen Liebe für die Armen und Niedrigen trennen kann, wie sie, bereits im Magnifikat besungen, dann in den Worten und Taten Jesu ihren Ausdruck findet“.71 Völlig von Gott abhängig und ganz und gar auf ihn hin ausgerichtet ist Maria mit der Kraft ihres Glaubens „das vollkommenste Bild der Freiheit und der Befreiung der Menschheit und des Kosmos“.72
23 Vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, 1789; 1970; 2510. 24 Katechismus der Katholischen Kirche, 2062. 25 Katechismus der Katholischen Kirche,2070. 26 Johannes Paul II., Enz. Veritatis splendor, 97: AAS 85 (1993) 1209. 27 Der Gesetzestext ist in Ex 23, Dtn 15 und Lev 25 überliefert. 28 Vgl. Johannes Paul II., Ap. Schr. Tertio millennio adveniente, 13: AAS87(1995)14. 29 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonst. Gaudium et spes, 13: AAS 58 (1966) 1035. 30 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogm. Konst. Dei Verbum, 4: AAS 58 (1966) 819. 31 II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonst. Gaudium et spes, 10: AAS 58 (1966) 1033. 32 II. Vatikanisches Konzil, Dogm. Konst. Lumen gentium, 9: AAS 57 (1965) 12–14. 33 Johannes Paul II., Ap. Schr. Mulieris dignitatem, 7: AAS 80 (1988) 1666. 34 Johannes Paul II., Ap. Schr. Mulieris dignitatem, 7: AAS 80 (1988) 1665–1666. 35 Johannes Paul II., Enz. Sollicitudo rei socialis, 40: AAS 80 (1988) 569. 36 Johannes Paul II., Ap. Schr. Mulieris dignitatem, 7: AAS 80 (1988) 1664. 37 II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonst. Gaudium et spes, 24: AAS 58 (1966) 1045. 38 II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonst. Gaudium et spes, 12: AAS 58 (1966) 1034. 39 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonst. Gaudium et spes,22: AAS 58(1966) 1043. 40 II. Vatikanisches Konzil, Dogm. Konst. Dei Verbum, 5: AAS 58 (1966) 819. 41 II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonst. Gaudium et spes, 22: AAS 58 (1966) 1043. 42 II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonst. Gaudium et spes, 22: AAS 58 (1966) 1043. 43 Katechismus der Katholischen Kirche, 1888. 44 Vgl. Johannes Paul II., Enz. Sollicitudo rei socialis, 38: AAS 80 (1988) 565–566. 45 II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonst. Gaudium et spes,28: AAS58 (1966)1048. 46 Vgl. Katechismus der Katholischen Kirche, 1889. 47 II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonst. Gaudium et spes, 37: AAS 58 (1966) 1055. 48 II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonst. Gaudium et spes, 36: AAS 58 (1966) 1054; vgl. Id., Dekr. Apostolicam actuositatem, 7: AAS 58 (1966) 843–844. 49 II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonst. Gaudium et spes,36: AAS58 (1966)1054. 50 Vgl. Katechismus der Katholischen Kirche,2244. 51 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogm. Konst. Dei Verbum, 2: AAS 58 (1966) 818. 52 Johannes Paul II., Enz. Centesimus annus,41: AAS 83 (1991) 844. 53 Johannes Paul II., Enz. Centesimus annus,41: AAS 83 (1991) 844–845. 54 II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonst. Gaudium et spes, 76: AAS 58 (1966) 1099. 55 II. Vatikanisches Konzil, Dogm. Konst. Lumen gentium, 1: AAS 57 (1965) 5. 56 II. Vatikanisches Konzil, Dogm. Konst. Lumen gentium, 5: AAS 57 (1965) 8. 57 Johannes Paul II., Enz. Redemptoris missio, 20: AAS 83 (1991) 267. 58 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonst. Gaudium et spes, 76: AAS 58 (1966) 1099
Katechismus der Katholischen Kirche,2245. 59 II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonst. Gaudium et spes, 76: AAS 58 (1966) 1099. 60 II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonst. Gaudium et spes, 40: AAS 58 (1966) 1058. 61 Vgl. Katechismus der Katholischen Kirche,2244. 62 II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonst. Gaudium et spes, 40: AAS 58 (1966) 1058. 63 Vgl. II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonst. Gaudium et spes, 11: AAS 58 (1966) 1033. 64 Vgl. Paul VI., Ap. Schr. Octogesima adveniens, 37: AAS 63 (1971) 426–427. 65 Vgl. Johannes Paul II., Enz. Redemptor hominis, 11: AAS 71 (1979) 276: „Zu Recht sahen die Kirchenväter in den verschiedenen Religionen gleichsam auch Reflexe einer einzigen Wahrheit als »Keime des Wortes«, die bezeugen, dass das tiefste Streben des menschlichen Geistes, wenn auch auf verschiedenen Wegen, so doch in eine einzige Richtung ausgerichtet ist“. 66 II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonst. Gaudium et spes, 38: AAS 58 (1966) 1055–1056. 67 II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonst. Gaudium et spes, 39: AAS 58 (1966) 1057. 68 II. Vatikanisches Konzil, Pastoralkonst. Gaudium et spes, 39: AAS 58 (1966) 1057. 69 Vgl. Johannes Paul II., Enz. Redemptor hominis, 13: AAS 71 (1979) 283–284. 70 Vgl. Johannes Paul II., Ap. Schr. Novo millennio ineunte, 16–28: AAS 93 (2001) 276–285. 71 Johannes Paul II., Enz. Redemptoris Mater, 37: AAS 79 (1987) 410. 72 Kongregation für die Glaubenslehre, Instr. Libertatis conscientia,97: AAS 79 (1987) 597.